Mit Weblogs zum passenden Hotel

Urlaubsdestination gegoogelt und ein Schlosshotel gefunden. Ein Weblog gibt den Ausschlag.

 

Wo soll’s denn hingehen im Urlaub?

Im Juni habe ich eine Woche frei. Die habe ich mir auch redlich verdient! Mein Mann ebenfalls. Er hängt genauso in den Seilen wie ich. Beide haben wir ein spannendes, aber anstrengendes Projekt begleitet und sind froh, dass es nun bald zu Ende ist. Wir brauchen einfach mal wieder Zeit zum Durchschnaufen. Also wollen wir für eine Woche weg, egal wohin.

Obwohl, so egal nun auch wieder nicht. Ich persönlich liebe die See, mein Mann eher abwechslungsreiche Landschaften, in denen man viel unternehmen kann. Den ganzen Tag am Strand hocken oder die Uferpromenade auf und ab flanieren sind nicht so sein Ding. Also wäre die Küste oder eine Insel das Richtige, nur allzu weit weg sollte es auch nicht sein. Bei einer Woche Urlaub wollen wir nicht noch einen ganzen Tag mit der An- und Abreise vertrödeln.

 

Entscheidungshilfe bei der Urlaubsfindung

Kurz entschlossen werfe ich meinen Laptop an und gebe einfach ein paar Suchbegriffe ein, die mir zu unseren Urlaubswünschen gerade durch den Kopf schießen: eine Insel irgendwo im Norden Deutschlands soll es sein, man muss wandern können, Naturerlebnis brauchen wir auch, ebenso Bier oder besser noch direkt eine Brauerei – für diesen Suchbegriff wird mein Mann mich lieben – und als krönenden Abschluss noch das Wörtchen „schlemmen“ – dafür liebe ich mich selbst.

Ab geht die Suchanfrage. Ich kann sie förmlich durch die Weiten des Internets sausen und an alle Hotel-Webseiten anklopfen sehen.

 

Gäste finden durch spannende Weblogs

Einen Wimpernschlag später habe ich schon die Ergebnisse. Ich reiße erstaunt die Augen auf. Statt der üblichen Marketing-Seiten von Urlaubsdestinationen und Hotels ist meine Anfrage auf einem Weblog fündig geworden. Ich klicke auf den Link und staune erneut. Gleich fünf verschiedene Texte passen zu meiner Kriterienliste. Schon der erste ist eine wahre Fundgrube.

Die Autoren berichten über ein Schlosshotel mit Brauerei und Schlemmer-Events auf der zweitgrößten Ostsee-Insel. Einen Text weiter folge ich ihnen gespannt auf einer Wanderung am Achterwasser entlang zu reetgedeckten Häusern, idyllischen Badebuchten und leckeren Fischbrötchen. Die Wanderung startet und endet ebenfalls am Schloss.

Das gefällt mir schon mal gut. Wenn ich Urlaub habe, will ich raus in die Natur. Und mein Mann sowieso. Der raschelt schon morgens mit den Wanderkarten, wenn ich mir noch den Schlaf aus den Augen reibe. Das wird ihm gefallen, denke ich. Er kann gleich anhand der vielen Texte im Weblog seine Touren zusammenstellen. Dann braucht er mich nicht mit Wanderkarten wecken. Auch kein schlechter Gedanke. Ich hingegen kann mich auf die Badebuchten konzentrieren. Wenn die Wanderung lang genug ist, fällt auch er bestimmt wie Blei in den weichen Sand einer kleinen Bucht und genießt das faule Herumliegen.

 

Neue Gäste und Zielgruppen durch Weblogs

Ich schaue mir das Weblog noch einmal genauer an. Es gehört zu einer Hotelseite. Da hat sich einer ja endlich mal Gedanken um seine Kunden gemacht. Sieh an, es ist der Schlossherr, der dort schreiben lässt. Eine gute Idee. Ich wäre sonst sicherlich nicht ohne weiteres bei ihm gelandet. So aber hat er mich neugierig gemacht. Außerdem war ich noch nie Gast auf einem Schloss. Vermutlich liegt es daran, dass ich bei Schlosshotels immer exotische Preise und Porsche fahrendes Publikum im Hinterkopf habe. Das gleiche passiert mir, offen gestanden, auch bei Golfhotels. Eigentlich albern, immer ein Kind der eigenen Vorurteile zu bleiben. Das könnte sich jetzt ändern. Wenn der Preis stimmt und ich mich nicht gleich bettelarm nach dem einwöchigen Urlaub ins nächste Projekt stürzen muss, können mein Mann und ich ja ruhig einmal Edelleute auf einem Schloss spielen.

 

Buchungsentscheidung durch Weblog leicht gemacht

In den Texten der Webautoren jedenfalls hört sich alles sehr solide und stimmungsvoll an, kein bisschen versnobt. Es gibt Brauerabende mit Live-Musik, man sitzt an langen Holzbänken mit netten Menschen zusammen und man kommt unweigerlich in Kontakt. Auch das gefällt mir. Ein Abend wird erst dann richtig schön, wenn er durch ein interessantes Gespräch abgerundet wird. Das kann man zwar auch zu zweit führen, muss man aber nicht jeden Tag. Im Gegenteil. Oft spricht man dann doch wieder über Dienstliches oder die üblichen Alltagsthemen. Genau das will man doch im Urlaub eigentlich hinter sich lassen.

Gebongt, wir fahren also auf Schloss-Urlaub. Ich klicke auf die Buchungstaste und ab geht die Reise.