Mit Weblogs zur passenden Destination

Bei der Planung des Urlaubs sind die Deutschen sehr eigen. Sie wollen genau wissen, was das potentielle Traumziel ihnen bietet. Gute Weblogs helfen dabei.

 

Neulich sah ich im Fernsehen einen Bericht über Deutschlands Urlaubsregionen. Ein Reporterteam reiste mit der Bahn vom nördlichen Sylt bis zum südlichen Oberstdorf. Einige Orte entlang der Strecke gefielen mir so gut, dass ich sofort im Internet recherchierte. Vielleicht war ja der ideale Urlaubsort für mich dabei. Ich bin gern in der Natur unterwegs, liebe lauschige Lokale, in denen man gut essen kann, bummele mit Begeisterung durch authentische Orte und freue mich, wenn ich den einen oder anderen Geheimtipp für mich entdecken und erobern kann. Ich rief also die Webseiten meiner Wunschkandidaten auf.

 

Brillante Fotos, mäßige Texte

Auf den Webseiten der Orte fand ich kurze Informationen und Tipps zu Sehenswürdigkeiten, bunte Hochglanzbilder und Hinweise zu Hotels und Pensionen. Optisch waren die Seiten ansprechend gestaltet, keine Frage. Aber etwas ganz Entscheidendes fehlte. Persönliche Inhalte.

Kennen Sie das auch, wenn vor dem inneren Auge kein wirkliches Bild des Urlaubsortes entsteht? Informationen auf Webseiten wirken immer irgendwie alle gleich. Sicher, man kann sich auf der Seite von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten hangeln. Aber ist das wirklich alles, was man im Urlaub haben will?

Ich persönlich möchte das Besondere entdecken. Manchmal ist es nur eine Kleinigkeit. Aber sie macht im Nachhinein den gesamten Eindruck aus, den ich vom Urlaub mitnehme. Zum Beispiel ein ganz besonderer Kuchen, den ich in einem kleinen Café koste und der so schmeckt, wie kaum je ein Kuchen geschmeckt hat. Oder ein Keramiktopf für Zwiebeln, den ich in einer kleinen Töpferei kaufe und dessen einzigartiges Blau wie kein zweites in meine Küche passt. Auch einfach nur ruhig in der Abendsonne sitzen und den Grillen zuhören, gehört dazu.

Doch woher weiß ich, wo ich dies alles finde? Eine statische Webseite, wie sie fast alle Urlaubsorte anbieten, hilft mir dabei wenig, mag sie auch noch so professionell gestaltet sein. Ich klicke meist unzufrieden weiter, immer auf der Suche nach dem einen entscheidenden Hinweis, der den Unterschied macht. Der mir sagt: Das ist genau der Urlaubsort, den ich gesucht habe! Der zu mir passt.

 

Bilder im Kopf durch Artikel im Blog

Schon etwas missmutiger geworden, klickte ich weiter zur nächsten Destination. Wieder schöne Bildchen, nette Sehenswürdigkeiten und … ein Weblog.

Neugierig öffnete ich einen der Beiträge. Er berichtete von einem traumhaften Rundwanderweg mit uriger Einkehrmöglichkeit, Froschkonzerten und tollen Aussichtspunkten, fiesen Mücken, wunden Füßen und heißen Köpfen.

Ich musste grinsen. Genau wie bei meinem Mann und mir. Immer sind die Käppis und das Mückenmittel in der Hotelschublade und nicht im Rucksack.

Ich las den ganzen Artikel in einem Schwung bis zum Ende. Plötzlich war es da, mein Bild vom Urlaubsort. Ich sah mich einen schattigen Weg entlang wandern, Frösche beobachten, meinem Mann sein grünes Käppi geben, das ich selbstverständlich diesmal eingepackt hatte und abends erschöpft und glücklich mit ihm ein kaltes Bier zischen. Vielleicht da, wo die beiden Schreiber des Weblogs auch eingekehrt waren, wer weiß.

 

Vielfalt und Qualität von Blogartikeln entscheiden

Mein Entschluss stand jetzt schon fest. Dort wollte ich Urlaub machen. Immer noch ganz im Entdeckerfieber, scrollte ich weiter durch das Weblog. Es war prall gefüllt mit persönlichen Berichten über alles Mögliche und Unmögliche am Urlaubsort. Mal schrieben die Autoren über tolle Essgelage im mittelalterlichen Stil in einem der Nachbarorte, dann wieder gab es Insider-Tipps zu besonders schönen Töpferläden und eindrucksvollen Hinterhöfen, die man sicher sonst aus Unkenntnis einfach links liegen lassen würde.

Ich schickte den Link zum Weblog gleich an meinen Mann, der gerade auf Dienstreise war. „Ich hab‘ den perfekten Urlaubsort für uns gefunden!“ Begeistert tippte ich schnell noch einen Gruß und wartete dann gespannt auf seine Antwort. Die kam auch prompt. „Hast du den Artikel über das mittelalterliche Essen gelesen? Super! Da will ich hin!“ So schnell und einfach waren wir uns noch nie einig geworden. Können nicht alle Anbieter es dem Kunden so leicht machen?

Ich jedenfalls brauche keine Hochglanzprojekte und Werbebroschüren. Erfahrungsberichte sind mir hundertmal lieber. Wenn sie gut und unterhaltend geschrieben sind, versteht sich.